Startschuss für großen Beteiligungsprozess zu Braunschweigs Zukunft

Pressemitteilung der Stadt Braunschweig vom 15.09.2015

Das offene Dialogformat „Denk Deine Stadt“ beginnt am Montag, 21. September, mit einer großen Auftaktveranstaltung auf dem Platz der Deutschen Einheit. Das ist der Start für einen intensiven und öffentlichen Beteiligungsprozess zur Zukunft Braunschweigs mit einer Vielzahl von Veranstaltungen und Workshops, bei denen die Braunschweigerinnen und Braunschweiger ihre Ideen einbringen können. Sechs Monate wird die Stadt Braunschweig mit den Menschen vor Ort, der Politik sowie Fachleuten die Grundlage für ein Zukunftsbild erarbeiten. Mit der Durchführung hat die Stadt das Hamburger Planungsbüro „urbanista“ beauftragt, das bereits in mehreren Großstädten ähnliche Prozesse begleitet hat.

„Wir wollen von den Braunschweigerinnen und Braunschweigern wissen, was unsere Stadt in ihren Augen ausmacht, was sie erhalten, aber auch, was sie verändern wollen“, sagte Oberbürgermeister Ulrich Markurth. Entstehen solle ein Handlungsrahmen für Politik und Verwaltung, wie Braunschweig sich in den kommenden 15 Jahren entwickeln soll. Dabei würden alle für die Stadt relevanten Aspekte betrachtet, von Städtebau und Kultur über Wohnen, Soziales, Finanzen sowie Verkehr bis hin zu Schulen, Kitas und Freizeit. „Eine solch umfassende Zukunftsplanung hat es in Braunschweig noch nicht gegeben, deshalb sollte sie von der ganzen Stadtgesellschaft getragen werden. Die Ideen der Bürgerinnen und Bürger sollen eine wichtige Grundlage sein“, so Markurth. Der Oberbürgermeister präsentierte heute bei einer Pressekonferenz eine Tramino-Straßenbahn, die für den Beteiligungsprozess wirbt.

Das Zukunftsbild entsteht von September 2015 bis März 2016 in drei aufeinander aufbauenden Runden, in unterschiedlichen Veranstaltungen und an verschiedenen Orten. „Wir wollen miteinander ins Gespräch kommen“, sagte der Oberbürgermeister. Gleichzeitig können die Bürgerinnen und Bürger ihre Ideen auf der Webseite www.denkdeinestadt.de einbringen. Der gesamte Prozess wird auf der Webseite tagesaktuell begleitet, so dass sich die Bürgerinnen und Bürger jederzeit über anstehende Termine, bisherige Ergebnisse oder stattgefundene Veranstaltungen informieren und auch kommentieren können. Aktuelle Beiträge werden zudem über ein eigens für den Beteiligungsprozess eingerichteten Facebook-Konto verbreitet.

Die erste Runde bildet ein großer „Stadtcheck“. Er beginnt am 21. September und endet am 31. Oktober. „Im Fokus stehen drei Fragen“, erläuterte Markurth: „Wo soll sich Braunschweig verändern? Wo soll es so bleiben wie es ist? Und was fehlt?“

Die Auftaktveranstaltung ist der erste Baustein des „Stadtchecks“. Sie ist konzipiert als eine offene Werkstatt, bei der alle Braunschweigerinnen und Braunschweiger mitarbeiten können. In einem großen Zelt werden am 21. September mehrere Beteiligungsstationen aufgebaut. Den ganzen Tag über können die Bürgerinnen und Bürger im Gespräch mit Expertinnen und Experten vor Ort oder in Ruhe für sich ihre Ideen und Einschätzungen abgeben.

Von 14 bis 15 Uhr können sie sich zudem unter dem Motto „Frag den Oberbürgermeister“ in lockerer Atmosphäre mit Oberbürgermeister Markurth austauschen. Von 15.30 bis 18.30 Uhr finden fünf thematische Expertenchecks mit Vertreterinnen und Vertretern aus der Stadtverwaltung sowie Fachleuten statt (siehe anliegendes Programm). Wie schätzen die Expertinnen und Experten die Zukunftsaussichten ein, welche Veränderungen halten sie für nötig? Auch hier können die Bürgerinnen und Bürger Themen ansprechen, die ihnen wichtig sind. Das Dialogformat „Denk Deine Stadt“ macht in der Folgezeit bis zum 31. Oktober an zehn Tagen Station an verschiedenen gut besuchten Orten in der Stadt (siehe Anlage). Dort diskutieren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung und „urbanista“ mit den Bürgerinnen und Bürgern ihre Ideen und schreiben diese auf. Auch hier gibt es mehrere Beteiligungsstationen, ähnlich wie beim Auftakt.

Die drei zentralen Fragen können zudem auch per Postkarte oder auf der Webseite beantwortet werden. Die frankierten Postkarten liegen in öffentlichen Einrichtungen, Museen, Restaurants, Kneipen und an vielen weiteren Orten aus. Alle Beiträge werden auf der Webseite www.denkdeinestadt.de veröffentlicht und können dort mit anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern sowie mit Fachleuten diskutiert und bewertet werden.

Im November startet dann die zweite Runde. Die gesammelten Beiträge werden dafür ausgewertet und in Zukunftsaufgaben übersetzt, die auf der zweiten großen Werkstatt gelöst werden sollen. Im Wettbewerb arbeiten Teams an den besten Lösungen. Alle Bürgerinnen und Bürger sind wieder dazu eingeladen, hier mitzuarbeiten. Am Ende geben Expertinnen und Experten eine Einschätzung über die Lösungsvorschläge und das Publikum stimmt über die besten Lösungen ab.

Die vielen Beiträge, Erkenntnisse und Lösungsansätze werden schließlich für die dritte Runde zu einem Entwurf für das Zukunftsbild zusammengeführt. Auf der dritten und letzten Werkstatt im März 2016 besteht noch einmal die Gelegenheit, sich einzubringen und die Ausrichtung des Zukunftsbildes aktiv mitzugestalten. Außerdem werden Zukunftsmacherinnen und Zukunftsmacher gesucht, die dabei helfen, die Ideen umzusetzen. Die Termine für die zweite und dritte Werkstatt werden rechtzeitig bekanntgegeben.

Das Zukunftsbild beschließt 2016 der Rat. Dies ist dann Grundlage für die weitere Erarbeitung des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes.  Thorsten Warnecke, Leiter des Fachbereichs Stadtplanung und Umweltschutz, erklärte: „Während das Zukunftsbild die übergeordneten Ziele, Handlungsfelder und Orte definiert, geht das Integrierte Stadtentwicklungskonzept einen Schritt weiter: Es benennt auf der Grundlage des Zukunftsbildes konkrete Projekte und Strategien. Auch Anforderungen an die städtebauliche Gestaltung der Quartiere werden wir aus den Ergebnissen ableiten.“

Über das Integrierte Stadtentwicklungskonzept entscheidet abschließend der Rat. Es bildet dann die Handlungsgrundlage von Politik und Verwaltung für die kommenden Jahre und ist Voraussetzung für die Erarbeitung eines neuen Flächennutzungsplans.

Für das Projekt ist jetzt eine umfassende Öffentlichkeitskampagne gestartet worden. Mit Plakaten, Postkarten, Flyern und Zeitungsbeilagen wird für den Prozess geworben. Auch ein Film, der auf den Prozess aufmerksam macht, wird in den folgenden Tagen produziert. Julian Petrin, Geschäftsführer von „urbanista“ betont: „Um eine ganze Stadtgesellschaft zu erreichen und zu aktivieren, muss man die Angebote breit streuen. Unsere Erfahrungen in anderen Städten haben uns gezeigt, dass es gelingen kann, alle Bevölkerungsschichten und Altersklassen anzusprechen und in den Prozess einzubinden. Wir sind alle sehr gespannt auf die Resonanz in Braunschweig.“

Denk Deine Stadt“: Video-Podcast des Oberbürgermeisters

 

 

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