Der Arbeitsausschuss Innenstadt Braunschweig e. V. (AAI) sieht keine Veranlassung, die Parkgebühren (Zone I) in der Innenstadt an die Ticketpreise im ÖPNV (Stadttarif) zu koppeln.
Die Ergebnisse der IFH-Untersuchung „Vitale Innenstädte 2018“ zeigen, dass bereits 43,8 Prozent der Einheimischen den ÖPNV, 19 Prozent das Fahrrad (16,8 Prozent zu Fuß) und nur 20,5 Prozent den PKW nutzen.
Weiter ist davon auszugehen, dass ein Großteil der Besucher aus dem Umland gezielt die Parkhäuser und Tiefgaragen der Innenstadt ansteuert. Durch eine Erhöhung der Parkgebühren bei auswärtigen Gästen für eine höhere Bereitschaft, den ÖPNV zu nutzen, zu sorgen, hält der AAI für keine zielführende Maßnahme. Vielmehr sieht er darin ein Risiko. Laut IFH Untersuchung
fahren 63,1 Prozent der auswärtigen Gäste Braunschweig mit einem PKW an. Eine Erhöhung der Parkgebühren führt voraussichtlich dazu,dass diese Gäste die Innenstadt künftig seltener ansteuern.
Im Vergleich mit anderen Städten sind die Rahmenbedingungen in Braunschweig schwierig, da der Hauptbahnhof weiter außerhalb liegt und mindestens ein Umstieg notwendig ist, um in die Innenstadt zu gelangen. Eine Verteuerung der Mobilität würde bedeuten, dass Braunschweig seineroberzentralen Versorgungsfunktion nur noch eingeschränkt gerecht werdenkann. Statt einer Verteuerung sollten dort, wo es (volks)wirtschaftlich sinnvoll ist, aus Sicht des AAI die Anbindung und Erreichbarkeit der Innenstadt aus der Region mittels ÖPNV verbessert und preislich attraktiver werden